30 JAHRE NACHBAR IN NOT
Kurt Bergmann, damals Generalsekretär des ORF, hat 1992 die Idee, eine Hilfsaktion für Jugoslawien nach dem Vorbild von LICHT INS DUNKEL zu starten. NACHBAR IN NOT wird gegründet, „um der Not leidenden Bevölkerung im ehemaligen Jugoslawien in ihrem Kampf gegen Hunger und Elend, Verletzung und Zerstörung tatkräftig beizustehen“, wie Kurt Bergmann es formuliert.
Es entsteht ein Netzwerk der Hilfe zwischen dem starken Medienpartner ORF, der in Spots zu Spenden aufruft und weite Teile seines Programms in den Dienst der Hilfe stellt, sowie den zwei großen, österreichischen Partnern Caritas und Rotes Kreuz.
Auf die Not der Nachbarn antworten die Österreicherinnen und Österreicher mit einer beispiellosen und ausdauernden Hilfsaktion. Schon nach einer Woche sind durch Spenden die ersten 400 LKW-Lieferungen mit Hilfsgütern, wie Nahrung, Medikamenten und Hygieneartikeln finanziert. Der „Konvoi der Nächstenliebe“, so die Beschreibung für die rollende LKW-Kolonne, wird insgesamt zehn Jahre lang nicht abbrechen.
Österreichische Hilfsorganisationen als Kooperationspartner
Mit der „Hilfe für die Kinder des Irak“ wird NACHBAR IN NOT erstmals außerhalb Europas aktiv. Zeitgleich wird der Entschluss gefasst, NACHBAR IN NOT in eine Stiftung umzuwandeln. Neben den Stifterorganisationen Caritas und Rotem Kreuz und dem ORF als starkem öffentlich-rechtlichen Medienpartner, setzen nunmehr Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs, CARE Österreich, Diakonie Österreich, Hilfswerk Austria, Malteser Hospitaldienst Österreich und Volkshilfe Österreich als Kooperationspartner Hilfsprojekte bei humanitären Krisen um.
Der Tsunami vom 26. Dezember 2004, der Krieg in Afghanistan, die Dürre und der Hunger in Darfur, das Hochwasser in Rumänien und Bulgarien, das Erdbeben in Südasien (Pakistan und Indien), die Flutwelle in Pakistan, die Hungerkatastrophe in Ostafrika sowie das Erdbeben in Haiti sind die Einsatzgebiete der kommenden Jahre für NACHBAR IN NOT.
Schnell zeigt sich damit, dass die Bereitschaft der Österreicherinnen und Österreicher zu helfen, keine geographischen Grenzen kennt. Bei allen großen humanitären Krisen der nächsten Jahrzehnte sind die Partner von NACHBAR IN NOT unmittelbar vor Ort und helfen ab der ersten Stunde.
Nach dem Arabischen Frühling, der die Jahre 2011 und 2012 prägt, rückt der Bürgerkrieg in Syrien immer mehr in das Zentrum des Weltgeschehens und der internationalen Hilfsorganisationen. NACHBAR IN NOT startet im Rahmen der Syrienhilfe eine Vielzahl von Hilfsaktionen und unterstützt bis in die Gegenwart die vom Bürgerkrieg betroffenen und vertrieben Menschen in der gesamten Region. Doch der Bürgerkrieg in Syrien markiert nur einen Eckpunkt dieses kriegerischen und katastrophenreichen Jahrzehnts: Afghanistan und viele Länder Afrikas bleiben ebenso dauerhafte Krisenregionen, in denen NACHBAR IN NOT immer wieder humanitäre Nothilfe leistet und Schritte in eine Zukunft ermöglicht. Dazu kommen große Naturkatastrophen wie der Taifun auf den Philippinen (2013), das Hochwasser in Südosteuropa (2014), das massive Erdbeben in Nepal (2015) sowie die unfassbare Explosion im Hafen von Beirut (2020).
Krieg in der Ukraine
Am 24. Februar 2022 passiert dann das, was viele in Europa kaum noch für möglich halten. Russland überfällt die Ukraine, das flächenmäßig größte Land Europas. Der Krieg ist wieder in der Mitte Europas angekommen. Gewalt und Zerstörung, Leid und Tod, Flucht und Vertreibung sind die Folge.
Mit dem Spendenaufruf von NACHBAR IN NOT noch am 24. Februar startet in Österreich eine riesige Welle der Solidarität. 52,2 Millionen Euro spenden die Menschen in Österreich innerhalb von nur 8 Monaten. NACHBAR IN NOT und seine Stiftungspartner gehören zu den ersten, die Dank langjähriger Projektpartnerschaften in der Ukraine Hilfe vor Ort auf die Beine stellen. Doch die Hilfe wird einen langen Atem brauchen, der Krieg dauert an und die die Vorbereitungen auf den Winter in der Ukraine laufen auf Hochtouren.
Bitte helfen Sie auch in diesen Winter mit einer Spende den Menschen in der Ukraine.