Gründung von Nachbar in Not während des Jugoslawienkriegs 1992
Ali Schaffler, ORF
Gründung von Nachbar in Not während des Jugoslawienkriegs 1992
Initiative

Die Entstehungsgeschichte

Die Dachmarke NACHBAR IN NOT ist von einer für wenige Wochen angedachten Hilfsaktion zu einer Stiftung mit den acht großen österreichischen Hilfsorganisationen und dem ORF als Medienpartner geworden.

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1992: Der Krieg im Nachbarland Jugoslawien erschüttert Österreich. Um die enorme Hilfsbereitschaft aufzufangen wird die Aktion NACHBAR IN NOT gegründet und entwickelt sich schnell zur größten privaten Hilfsinitiative für die Menschen am Balkan.

Die Gründung von NACHBAR IN NOT

Eine Welle der Hilfsbereitschaft setzte ein, die auch bei größtem Optimismus nicht vorhersehbar war – bereits am 27. Mai 1992 setzte sich der erste „Nachbar in Not“-LKW in Richtung Agram, heutiges Zagreb, in Bewegung.

Knapp ein Jahr, nachdem Slowenien und Kroatien ihre Unabhängigkeit erklärt haben, was der Beginn eines blutigen Bürgerkrieges sein sollte, der geprägt von Massakern, ethnischen Säuberungen, Flucht, Zerstörung, Vertreibung und fehlgeschlagenen Waffenstillstandsabkommen viele Jahre in den Ländern des ehemaligen Jugoslawien wütete, wurde am 26. Mai 1992 der Start einer Hilfsaktion mit Namen „Nachbar in Not“ für die Flüchtlinge und Vertriebenen im auseinanderfallenden Jugoslawien bekanntgegeben.

Jugoslawienkrieg 1992 - Nachbar in Not
ORF
Jugoslawienkrieg 1992 - Nachbar in Not im ORF

Zu diesem Zeitpunkt befanden sich nach Angaben des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UHNCR) 1,5 Millionen Menschen des ehemaligen Jugoslawien auf der Flucht. Betroffen waren vor allem Frauen, Kinder und alte Menschen. Internationale Friedensbemühungen scheiterten, der Krieg und damit das menschliche Elend im ehemals zweitbeliebtesten Nachbar- und Urlaubsland aller Österreicher eskalierte. Die österreichische Bundesregierung verdoppelte ihre finanziellen Hilfsleistungen von ursprünglich 30 auf 60 Millionen Schilling. Doch es war klar, dass diese Hilfe für die leidtragende Zivilbevölkerung nicht ausreichte; das ehemalige Urlaubsparadies an der Adria drohte, zum Trümmerhaufen der Geschichte - mitten in Europa - zu zerfallen.

In dieser Situation entstand die Idee, zusätzlich zur staatlichen Hilfe eine private, humanitäre Hilfsaktion mit Unterstützung des ORF zu starten und die Menschen in Österreich zu Spenden für die Flüchtlinge und Vertriebenen im Nachbarland aufzurufen. Der damalige ORF-Generalsekretär und LICHT INS DUNKEL-Begründer Kurt Bergmann fand in Caritas und Rotem Kreuz kompetente Partner mit funktionierenden Hilfsmöglichkeiten im Nachbarland. Es entstand ein Netzwerk der Hilfe zwischen dem starken Medienpartner ORF, der in Spots zu Spenden aufrief und weite Teile seines Programms in den Dienst der Hilfe stellte, sowie den zwei großen, österreichischen Partnern Caritas und Rotes Kreuz.

Hilfe zur Selbsthilfe

Im Laufe von zehn Jahren entwickelte die Aktion „Nachbar in Not“ - der sich mittlerweile andere, österreichische Hilfsorganisationen wie Care, Volkshilfe, Hilfswerk Austria, Diakonie, Samariterbund und Malteser Hospitaldienst angeschlossen hatten – mit Unterstützung des ORF immer wieder neue Formen der Hilfe, um die Spendenbereitschaft der Österreicherinnen und Österreicher aufrecht zu erhalten und startete erfolgreiche Subaktionen wie die „Initiative Frieden“, die Aktion „Saatgut für den Frieden“ oder die „Kosovo-Hilfe“, wo mit Unterstützung des Österreichischen Bundesheeres ein Flüchtlingscamp in Shkodra entstand. Das Motto blieb stets das gleiche: der betroffenen Zivilbevölkerung Hilfe zur Selbsthilfe zu geben – und: „Nachbar in Not“ leistete humanitäre Hilfe unabhängig von politischer, ethnischer oder nationaler Zugehörigkeit in Gesamtjugoslawien.

Konvoi der Nächstenliebe
Rasch wurde eine Währungseinheit für die Aktion, die innerhalb eines Wochenendes geboren wurde und den Namen „Nachbar in Not“ erhielt, gefunden: Die Hilfsgüter - Nahrung, Medikamente, Hygieneartikel - wurden in Österreich gekauft und immer wenn 300.000 Schilling Spendengeld auf dem „Nachbar in Not“-Konto PSK 76 00 111 eingegangen waren, startete ein LKW, beladen mit 20 Tonnen Hilfsgütern.

In der ersten Woche der Spendenaktion war die Finanzierung von 400 LKW sichergestellt, nach sieben Wochen der tausendste Hilfstransport finanziert. Der „Konvoi der Nächstenliebe“, so die Metapher für die rollenden LKW-Kolonne, sollte insgesamt zehn Jahre lang nicht abbrechen. „Nachbar in Not“ fand auch international Anerkennung. Andere Länder, etwa Deutschland, starteten mit ihren Medienunternehmen ähnliche Hilfssammlungen nach dem Vorbild von „Nachbar in Not“. UNO-Generalsekretär Boutros Boutros-Ghali und Papst Johannes Paul II. würdigten die österreichische Initiative für humanitäre Hilfe im Nachbarland.

„Hilfe für die Kinder des Irak“

31. März 2003: Zehn Tage, nachdem die ersten Bomben auf Bagdad gefallen sind, initiiert das ORF-Hitradio Ö3 gemeinsam mit der ORF-Stabstelle „Humanitarian Broadcasting“ und den Partnern Caritas und Rotes Kreuz die Aktion "Hilfe für die Kinder des Irak – Ö3 für die Opfer des Krieges".

„Nachbar in Not“ - Die Stiftungsgründung

Unter dem Dach der Stiftung arbeiten sechs weitere, österreichische Hilfsorganisationen - Diakonie, Care, Volkshilfe, Hilfswerk Austria, Malteser Hospitaldienst und Samariterbund - als Kooperationspartner.

Durch die seit dem Jugoslawienkrieg bewährte Zusammenarbeit ist ein funktionierendes und rasch einsatzbereites Netzwerk zwischen dem Medienunternehmen ORF und den österreichischen Hilfsorganisationen entstanden. Um die ruhende Marke „Nachbar in Not“ am Leben zu erhalten, fasste man den Entschluss, „Nachbar in Not“ in eine Stiftung umzuwandeln, die über einen größeren Aktionsradius verfügt. Die Stiftungsgründung erfolgt am 9. April 2003 – elf Jahre nach Ausbruch des Jugoslawienkrieges. Die Stifter sind Caritas und Rotes Kreuz, der ORF ist Miteigner der Marke. Angesichts der Entwicklungen im Irak entschließen sich die Stiftungsgründer am 14. April 2003 die Spendengelder der Ö3-Aktion für die Irakhilfe der Stiftung „Nachbar in Not“ zu übergeben, die mit der Verteilung und Durchführung der Hilfsmaßnahmen betraut wird. Innerhalb weniger Wochen werden 500.000 Euro auf das erste „Nachbar in Not“-Konto nach dem Jugoslawienkrieg eingezahlt.

„Nachbar in Not - Österreich hilft Darfur“

Insgesamt werden innerhalb von vier Monaten der aktiven Bewerbung der Sudanhilfe durch den ORF mit Spendenaufrufen, redaktionellen Begleitmaßnahmen im Fernsehen, Radio, Internet und Teletext 6,8 Millionen Euro gespendet.

Bereits im Jahr 2004 ergibt sich für „Nachbar in Not“ abermals die Situation, Hilfe in einem internationalen Krisengebiet zu leisten. In der bis dato in Österreich wenig bekannten Provinz Darfur im afrikanischen Westsudan tobt seit Monaten ein Bürgerkrieg und weitgehend unbeachtet von der Weltöffentlichkeit spielt sich eine der größten, humanitären Katastrophen seit Jahrzehnten ab, die für insgesamt rund 1,2 Millionen Menschen Mord, Hunger, Elend und Verzweiflung bringt. Angesichts dieser Situation startet am 14. August 2004 unter der Patronanz von Bundespräsident Dr. Heinz Fischer die Aktion „Nachbar in Not - Österreich hilft Darfur“. Auch heute noch sind einige der „Nachbar in Not“-Organisationen im Westsudan vor Ort und betreiben Projekte, die unter anderem auch mit Mitteln aus den „Nachbar in Not“-Spendengeldern unterstützt werden.

„Nachbar in Not - Die Flutkatastrophe“

Innerhalb weniger Monate werden 32,6 Millionen Euro gespendet.

Am 26. Dezember 2004 ereignet sich das größte Seebeben seit mehr als 40 Jahren im Indischen Ozean. Die dadurch ausgelöste Flutwelle erreicht innerhalb weniger Stunden die Küsten Thailands, Sri Lankas, aber auch der Malediven sowie die Ostküste Afrikas. Einheimische wie Touristen werden von der Welle überrascht und fliehen um ihr Leben. Ganze Küstenstriche werden durch die ungeheure Gewalt des Tsunami verwüstet. Hunderttausende Menschenleben sind zu beklagen. Am 28. Dezember startet die ORF-Hilfsaktion "Nachbar in Not – Die Flutkatastrophe". Die Hilfsbereitschaft angesichts der Tsunami-Katastrophe ist überwältigend: Vielen Österreichern ist die Region als ehemaliges Urlaubsparadies bekannt.

Hochwasser in Rumänien und Bulgarien

600.000 Euro für die Hochwasserhilfe in Rumänien und Bulgarien.

Im Sommer 2005, nur wenige Monate nach der Tsunami-Katastrophe, richten Unwetter und anhaltende Regenfälle in weiten Teilen Rumäniens, aber auch im angrenzenden Bulgarien verheerende Verwüstungen an. Besonders betroffen sind wieder einmal die Ärmsten der Armen, die ohnehin weitgehend mittellose Landbevölkerung. Ganze Häuser werden weggeschwemmt, das wenige Vieh, das den Lebensunterhalt ermöglichte ertrinkt oder wird von einstürzenden Gebäudeteilen erschlagen. Die Landwirtschaft und Infrastruktur des Landes ist schwer beschädigt.„Nachbar in Not“ ruft für die vom Hochwasser betroffenen Menschen zu Spenden auf - und während in Österreich Urlaubszeit ist und eine große Hitzewelle herrscht werden innerhalb weniger Wochen rund 600.000 Euro für die Hochwasserhilfe in Rumänien und Bulgarien gespendet.

Erdbeben in Südasien

Insgesamt 5,8 Millionen Euro haben die Österreicher/innen für die „Nachbar in Not“-Pakistanhilfe gespendet. Geld das entscheidend dazu beigetragen hat, dass die befürchtete, zweite Todeswelle für die Überlebenden des Erdbebens verhindert werden konnte.

Am 8. Oktober 2005 erschüttert in den Morgenstunden ein Jahrhunderterdbeben den Norden Pakistans: Ganze Dörfer und Siedlungen werden dem Erdboden gleichgemacht. Das Beben mit einer Stärke von 7,6 auf der Richterskala forderte fast 90.000 Tote, mehr als 10.000 Verletzte und macht rund drei Millionen Menschen obdachlos. „Nachbar in Not“ startet nur zwei Tage später die Aktion „Erdbeben in Südasien“, beteiligt sich an den Sofortmaßnahmen, um das Elend der Menschen zu lindern. Aber neben der Versorgung mit sauberem Trinkwasser, Lebensmitteln und Medikamenten und dem dringenden Aufbau von Notunterkünften erfordert der bevorstehende und Winter die Versorgung der Menschen mit zusätzlichen Zelten, Decken und Öfen gegen die Kälte.

Erdbeben in Pakistan
DPA
Erdbeben in Pakistan

Erdbeben in Haiti

14,7 Euro Millionen sind von den Österreicher/innen innerhalb weniger Monate gespendet worden.

Das Erdbeben, das Haiti am 12. Jänner 2010 erschüttert, gehört zu den schlimmsten Naturkatastrophen der vergangenen Jahrzehnte. 250.000 Menschen kamen ums Leben, mehr als 1,3 Millionen wurden obdachlos. 14,7 Millionen Euro sind von den Österreicher/innen innerhalb weniger Monate gespendet worden. „Geld“, so betont Sissy Mayerhoffer, Leiterin des ORF-Humanitarian Broadcasting, „mit dem die 'Nachbar in Not'-Organisationen allein Sofort- und Nothilfe in Höhe von 4,2 Millionen Euro geleistet haben. Weitere 9,5 Millionen Euro sind für Überbrückungsmaßnahmen wie Notquartiere, Zelte ausgegeben worden bzw. arbeiten in laufenden Projekten für den Wiederaufbau. Damit ist die Initiative von “Nachbar in Not„ ein wichtiger Baustein für ein besseres Leben der Menschen in Haiti.“

Flutkatastrophe in Pakistan

Insgesamt spenden die Österreicherinnen und Österreicher 6 Millionen Euro.

Am 18. August 2010 haben ORF und „Nachbar in Not“ die Spendenplattform zu Gunsten der „Nachbar in Not“-Pakistanhilfe aktiviert. Es war dies bereits das zweite Mal innerhalb weniger Monate – nach dem verheerenden Erdbeben in Haiti am 12. Jänner des Jahres – dass „Nachbar in Not“ aktiv wurde. Innerhalb einer Woche ist am 24. August – mit dem „ORF-Thementag für Pakistan“, der allein 500.000 Euro an Spenden bewirkt – ein Spendenstand von insgesamt 1,5 Millionen Euro erreicht. Die ORF-Regionalradios machen diesen Aktionstag ebenfalls zum Schwerpunkttag in allen Bundesländern. Hitradio Ö3, Ö1 und FM4 unterstützen die Hilfsaktion durch Berichterstattung und Spendenaufrufe. Im Network von ORF.at läuft eine Bannerkampagne und der ORF TELETEXT informiert über die Hilfe und die Spendenmöglichkeiten. Die ORF-Reporter Jörg Winter und Fritz Orter berichten aus der Krisenregion. „Thema“ bringt eine ausführliche Reportage von Gerhard Tuschla mit Berichten über konkrete Hilfsmaßnahmen der „Nachbar in Not“-Organisationen vor Ort. Insgesamt spendeten die Österreicherinnen und Österreicher 6 Millionen Euro.

Hunger in Ostafrika

Menschen in Österreich spendeten 7,3 Millionen Euro für Medikamente und Trinkwasser.

Hunderttausende Menschen sind auf der Flucht und zwölf Millionen Menschen, darunter viele Kinder, kämpfen ums nackte Überleben als der ORF und NACHBAR IN NOT am 3. August 2011 die Aktion „Hunger in Ostafrika“ starten. Langanhaltende Dürren führen in vielen Ländern Ostafrikas zu einer der schwersten Hungerkatastrophen der vergangenen Jahrzehnte. Mithilfe der Spenden können unter anderem mehrere Tonnen Medikamente, Lebenshilfe und Trinkwasser in Ländern wie Kenia, Somalia und Äthiopien verteilt werden.

Flüchtlingshilfe Syrien

Mit insgesamt rund 23 Millionen Euro ist „NACHBAR IN NOT: Flüchtlingshilfe Syrien“ eine der erfolgreichsten Hilfsaktionen in der 30-jährigen Geschichte der Stiftung.

Der blutige Bürgerkrieg in Syrien herrscht bereits zwei Jahre und hat 70.000 Menschenleben gefordert, als der ORF und NACHBAR IN NOT im Mai 2013 die Hilfsaktion „NACHBAR IN NOT: Flüchtlingshilfe Syrien“ ins Leben rufen. Laut UHNCR werden in den Nachbarländern täglich 7.000 neue Flüchtlinge registriert. Millionen Menschen brauchen dringend Hilfe, die meisten davon sind Frauen und Kinder. Dank der Solidarität der Menschen in Österreich können die Hilfsorganisationen von NACHBAR IN NOT die vom Krieg betroffenen Menschen medizinisch versorgen und Lebensmittel, Haushaltsartikel und Gutscheine an geflüchtete Familien verteilen.

Taifunhilfe Philippinen

Spenden in der Höhe von 3,4 Millionen Euro schenken den Betroffenen neue Hoffnung.

Am 12. November 2013, nur vier Tage, nachdem der verheerende Taifun Haiyan auf den Philippinen eine Spur der Verwüstung hinterlässt, starten der ORF und NACHBAR IN NOT eine Hilfsaktion für die mehr als 11 Millionen betroffenen Menschen. Viele verloren ihr gesamtes Hab und Gut, Familien wurden auseinandergerissen, Kinder zu Waisen. Die Hilfsorganisationen von NACHBAR IN NOT können den Überlebenden dank der Spenden nicht nur dringend benötigte Soforthilfe leisten, sondern sie auch langfristig beim Wiederaufbau unterstützen.

Hochwasser in Südosteuropa

4,5 Millionen Euro für Österreichs unmittelbare Nachbarn.

Tagelang andauernde schwere Niederschläge führen im Mai 2014 in weiten Teilen Serbiens, Bosnien-Herzegowinas und Kroatiens zu umfassenden Überschwemmungen. Der Notstand wird ausgerufen, zehntausende Menschen müssen evakuiert werden, hunderttausende sind von der Flut betroffen. Ein Viertel der 3,8 Millionen Einwohner/innen Bosniens sind von der Trinkwasserversorgung abgeschnitten, rund 230 Schulen und Gesundheitseinrichtungen sind unbrauchbar. In Serbien werden die materiellen Schäden mit jenen der Balkankriege 1992 bis 1995 verglichen. Dank der Spenden der Österreicherinnen und Österreicher können die Hilfsorganisationen von NACHBAR IN NOT lebenswichtige Hilfsgüter an die Betroffenen verteilen und mittels Sofort- und Nothilfe beim Wiederaufbau ihrer zerstörten Lebensgrundlagen unterstützen.

Erdbeben Nepal

Spenden in der Höhe von 3 Millionen Euro für die Überlebenden des schweren Bebens.

Bei dem Beben der Stärke 7,8 kommen am 25. April 2015 mehr als 7.000 Menschen ums Leben. Acht Millionen Menschen sind vom schweren Erdbeben betroffen, zehntausende Menschen leben aus Angst vor der im Freien, aus Angst vor der Rückkehr in ihre Häuser. Die Hilfsorganisationen verteilen Planen in Kathmandu, um Familien Notunterkünfte bereitzustellen.

Hungersnot Afrika

Die Österreicherinnen und Österreicher spendeten 2,6 Millionen Euro.

Die Lage in Afrika ist dramatisch, als der ORF und NACHBAR IN NOT im Juni 2017 die Hilfsaktion „NACHBAR IN NOT: Hungersnot Afrika“ starten. Millionen Menschen, vor allem Kinder, leiden unter akuter Mangelernährung und sind vom Hungerstod bedroht. Sie brauchen dringende Überlebenshilfe in Form von Nahrungsmitteln und sauberem Trinkwasser. Dank der Solidarität der Menschen in Österreich können die Partnerorganisationen von NACHBAR IN NOT vor Ort helfen.

Hilfe für Mosambik

Österreicherinnen und Österreicher spenden 4,8 Millionen Euro für die Menschen im Katastrophengebiet.

Der Zyklon Idai, der in der Nacht vom 14. auf den 15. März 2019 mit Windböen von bis zu 160 Kilometern pro Stunde vom Indischen Ozean herkommend in der Nähe der Hafenstadt Beira in Mosambik auf Land trifft, hinterlässt eine Schneise der Verwüstung. Es folgen Sturmfluten und Überschwemmungen. Hunderttausende Menschen in Mosambik, aber auch in den Nachbarländern Malawi und Simbabwe, werden über Nacht obdachlos. Die Hilfsorganisationen von NACHBAR IN NOT können dank der Spenden vor Ort Nothilfe leisten, sauberes Trinkwasser, Lebensmittel und Hygieneartikel verteilen sowie medizinische Versorgung gewährleisten.

Katastrophe in Beirut

Innerhalb weniger Wochen spenden die Menschen in Österreich 1,4 Millionen Euro.

Die verheerenden Explosionen im Hafen von Beirut am 4. August 2020 hinterlassen ein Bild der Verwüstung. Große Teile der umliegenden Wohngebiete sind zerstört, betroffen sind auch mehrere Krankenhäuser. Die Menschen in Beirut stehen unter Schock, über 300.000 verlieren durch die Explosionen ihr Zuhause und müssen in Notunterkünften oder bei Verwandten und Freunden unterkommen. Die NACHBAR IN NOT-Organisationen arbeiten mit unterschiedlichen Schwerpunkt-Aktionen, um den Menschen in Beirut vor Ort zu helfen.

Winterhilfe Afghanistan

1,6 Millionen Eure werden für dringende Winterhilfe gespendet.

Die Lage in Afghanistan ist dramatisch. Seit der neuerlichen Machtübernahme der Taliban wurden mehr als eine halbe Million Menschen innerhalb des Landes vertrieben, davon sind 80 Prozent Frauen und Kinder. Viele dieser Frauen und Mädchen sind Misshandlungen, Zwangsverheiratungen und struktureller Gewalt ausgesetzt. Der bevorstehende Winter bringt zudem vor allem in Zentralafghanistan Temperaturen bis zu minus 30 Grad mit sich. Besonders kritisch wird die Lage durch starke Schneefälle, die den Zugang zu abgelegenen Gebieten blockieren. Am 26. November 2021 rufen der ORF und NACHBAR IN NOT die Hilfsaktion „NACHBAR IN NOT: Winterhilfe Afghanistan“ ins Leben. Die beteiligten Hilfsorganisationen können die Betroffenen so mit Nahrungsmittelpaketen, Hilfsgütern wie Decken, Winterkleidung und Hygienekits sowie mit Medikamenten versorgen.

Hilfe für die Ukraine

Am 24. Februar 2022 passierte das, was viele kaum noch für möglich gehalten haben – ein Krieg mitten in Europa. Russland überfiel die Ukraine, das flächenmäßig größte Land Europas. Der Krieg ist wieder in unserer unmittelbaren Nachbarschaft zurück und mit ihm Gewalt und Zerstörung, Leid und Tod, Flucht und Vertreibung. Noch am selben Tag startete der ORF einen Spendenaufruf. Die Solidarität der Österreicherinnen und Österreicher war beispiellos: sie spendeten mehr als 56 Millionen Euro (Stand 08/2023) u.a. für Lebensmittel, Hygiene-Pakete, Unterkünfte, medizinische und psychosoziale Unterstützung.

Erdbeben in der Türkei und in Syrien

In den Morgenstunden des 6. Februars 2023 ereignete sich an der türkisch-syrischen Grenze eine Reihe von Erdbeben, die mehr als 52.000 Menschen das Leben gekostet, rund 100.000 Menschen verletzt und auf einen Schlag Millionen obdachlos gemacht hat. Wohnhäuser, Straßen und Infrastruktur wurden weitgehend beschädigt oder komplett zerstört. Der ORF und NACHBAR IN NOT starteten am Tag nach dem Erbeben einen Spendenaufruf und halfen vor Ort mit Nahrungsmitteln, Wasser, Unterkünften und sanitären Einrichtungen. Innerhalb kurzer Zeit spendeten die Menschen 11,4 Millionen Euro.

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