Eine junge Frau mit dunklen Haaren einem Dutt hockt am Boden vor einem Buben in grauem Jogginganzug mit "Mickey Mouse"-Motiv und einem dicken gelben Gilet. Der Bub ist drei Jahre alt und strahlt. Die junge Frau lächelt und blickt auf eine gelb-grüne Spielzeug-Angel in ihren Händen. Im Hintergrund ist ein Zelt aufgebaut in dem Menschen vor offenen Kartons mit Kleidung stehen.
IFRC/Marko Kokic
24. März 2022: Eine Freiwillige des ukrainischen Roten Kreuzes, Sasha Kursova, spielt mit dem 3-jährigen Timur, der ein Vertriebener ist.
Update

Sechs Monate Hilfe für die Ukraine

Die Hilfsorganisationen von NACHBAR IN NOT sind seit sechs Monaten in der Ukraine und ihren Nachbarländern aktiv. Dank bestehender Hilfsprojekte und Kooperationen konnte die Hilfe vor Ort unmittelbar nach Kriegsbeginn anlaufen und kommt rasch und direkt bei den Menschen in der Ukraine an. So sind bereits 35 Projekte mit einer Gesamtsumme von 23,47 Millionen Euro in Umsetzung. Doch die Hilfe wird einen langen Atem brauchen, gerade anlässlich des nahenden Winters laufen die Vorbereitungen für weitere Projekte auf Hochtouren.

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Es war am 24. Februar gegen 4 Uhr früh, als sich das Leben in der Ukraine komplett auf den Kopf stellen sollte. Vor sechs Monaten startete Russland seinen Angriffskrieg in der Ukraine. Nach wie vor wüten Krieg und Gewalt, rund 6,6 Millionen Menschen mussten laut UNHCR mittlerweile fliehen – vorwiegend Frauen, Kinder und ältere Menschen.

Mit dem Spendenaufruf von NACHBAR IN NOT noch am 24. Februar startete in Österreich eine riesige Welle der Solidarität. Innerhalb eines halben Jahres spendeten die Menschen in Österreich 50,9 Millionen Euro. Die Bundesregierung verdoppelte die Summe bis Ostermontag mit Mitteln aus dem Auslandskatastrophenfonds – so ergibt sich eine bisherige Gesamtspendensumme von 92,86 Millionen Euro für Hilfe in der Ukraine.

Dank bestehender Hilfsprojekte und Kooperationen konnte die Hilfe vor Ort von Caritas, Rotem Kreuz, Care, Diakonie, Volkshilfe, Hilfswerk, Arbeitersamariterbund und Maltesern unmittelbar nach Kriegsbeginn anlaufen. Die Hilfe aus Österreich kommt rasch und direkt bei den Menschen in der Ukraine an.

Durch die anhaltenden Angriffe steigt der Bedarf an Hilfe in der Ukraine und den angrenzenden Nachbarländern weiter. Der Fokus zusätzlicher Projekte liegt auf der Vorbereitung für den Winter.

Eine Frau, Mitte 50, mit dunklen Haaren in einem Dutt, sitzt auf einem Bett und lächelt. Auf ihrem Schoß sitzt eine graue Nacktkatze. Auf dem Nachttisch im Hintergrund stehen Hygieneartikel, daneben liegen mehrere zusammengelegte Decken.
CARE/Roman Yeremenko
5. August 2022

Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs

Geschäftsführer Andreas Balog besuchte gemeinsam mit Kolleg*innen im August eine Hilfseinrichtung in Lemberg, die vor Ort gemeinsam mit den den lokalen Partnerorganisationen ASB Ukraine und HADC (Humanitarian Aid and Development Centre) betrieben wird, und hatte medizinisches Hilfsmaterial und Kinderspielzeug mit im Gepäck.

Andreas Balog, ein bärtiger Mann mit dunklen Haaren und einem weißen T-Shirt mit dem roten ASBÖ-Logo, steht in einer Wohngegend. Eine Frau mit roter Tasche steht ihm gegenüber. Am Boden neben ihr stehen große Kartons, zwischen den beiden Erwachsenen stehen mehrere Kinder im Alter von etwa 6 bis 10 Jahren. Mehrere von ihnen greifen in einen Sack mit kleinen Spielsachen. An einer Hauswand stehen zwei Erwachsene und sehen zu, eine Frau lächelt.
Arbeiter-Samariter-Bund Österreich


Diakonie

Gemeinsam mit der LWF leistet die Diakonie Soforthilfe für geflüchtete Menschen in Polen. In Multi Purpose Cash Assistance Centern (MPCA) werden Flüchtlinge registriert und erhalten Unterstützung in Form von Bargeld, Hygieneartikeln, medizinischer Hilfe und psychologischer Beratung.

In einem großen Raum sitzen Menschen auf Stühlen und warten. In der Mitte des Bildes sitzen zwei Frauen an einem Tisch. Eine trägt eine blaue Freiwilligen-Weste und arbeitet an einem Laptop, ihr gegenüber sitzt eine Frau etwa Ende 50. Auf dem Tisch vor ihr liegen Dokumente, die sie gerade durchsieht. Sie hat eine Hand vor ihrem Mund und wirkt nachdenklich.
Max Sarychau / LWF


CARE

Gemeinsam mit CF SSS Ukraine verteilt CARE humanitäre Hilfspakete mit Essen, Medikamenten und Hygieneprodukten an Bedürftige in der Ukraine. Natalia, 39, vom CF SSS: „Wir passen uns an die Bedürfnisse an”.

Eine Freiwillige mit blonden Haaren übergibt ein Hilfspaket an eine Frau mit rotbraunen Haaren. Zwischen ihnen steht ein Tisch, auf ihm liegen Listen und Informationsblätter. Hinter der Freiwilligen stapeln sich leere Kartons mit der Aufschrift CARE.
CARE/Roman Yeremenko
2. August 2022

Caritas

Die Caritas konnte Mitte Juli gemeinsam mit dem moldauischen Partner Diaconia ein Flüchtlings- und Sozialzentrum in Chisinau eröffnen. Der Fokus liegt auf der Unterstützung von Frauen und Kindern, die sich für einen längeren Aufenthalt in der Republik Moldau entschieden haben. Das Projekt unterstützt die Geflüchteten mit Nahrungsmitteln, rechtlichen Beratungen, psychologischen Betreuungsangeboten und Dienstleistungen zur Arbeitsmarktintegration und Kinderbetreuung. Der Kindergarten und die außerschulischen Betreuungs- und Bildungsangebote des Flüchtlings- und Sozialzentrums stehen auch den Kindern der lokalen Bevölkerung zur Verfügung, um so zu einer gelingenden Integration beizutragen.

Zwei Männer in Anzügen stehen vor großen Regalen mit Paletten, auf jeder Palette stapeln sich Kartons mit der Aufschrift "Caritas Austria" und "NACHBAR IN NOT". Gemeinsam halten die beiden Männer ein Paket zwischen sich. Der Mann links hat kurzes dunkles Haar, der Mann rechts hat kurzes weißes Haar. Es handelt sich um Michael Landau. Beide Männer lächeln in die Kamera.
Caritas
14. Juli in Moldau


Hilfswerk International

Das Hilfswerk International stellt mit Medikamenten, medizinischen Geräten und Hilfsmaterialien die Versorgung im Ivano-Frankivsk Kinderkrankenhaus sicher und stellt in der Westukraine Unterkünfte, Grund- und Notnahrungsmittel sowie psychosoziale Unterstützung zur Verfügung.

Ein großes Wohnzimmer. Auf einer Bank an einem Tisch sitzen vier Erwachsene, ihnen gegenüber ein kleines Mädchen, das mit einer Puppe spielt. Zwei Frauen und zwei Männer, drei von ihnen in gelben "Hilfswerk"-T-Shirts, stehen im Raum und reden mit den sitzenden Menschen. Im Hintergrund sieht man eine Küchenzeile, ein kleines Waschbecken und eine Waschmaschine. Auf dem Tisch steht ein leerer Brotkorb, auf einem zweiten kleinen Tisch liegt ein Laptop und ein Becher mit Buntstiften. Auf einem Regal stapeln sich Bücher und Brettspiele.
Hilfswerk


Österreichisches Rotes Kreuz

Ende März ist ein LKW mit 4.200 Hygienepaketen in der ukrainischen Stadt Uschgorod, nahe der slowakischen Grenze angekommen. Von dort werden sie von Österreichischen und Ukrainischen Rotkreuz-Helfer*innen gemeinsam an Geflüchtete weiter verteilt. In den Paketen sind dringend benötigte Dinge für den Alltag wie Klopapier, Zahnbürsten, Seife, Waschmittel.

Bild von
Eine junge Frau mit dunklen Haaren einem Dutt hockt am Boden vor einem Buben in grauem Jogginganzug mit "Mickey Mouse"-Motiv und einem dicken gelben Gilet. Der Bub ist drei Jahre alt und strahlt. Die junge Frau lächelt und blickt auf eine gelb-grüne Spielzeug-Angel in ihren Händen. Im Hintergrund ist ein Zelt aufgebaut in dem Menschen vor offenen Kartons mit Kleidung stehen.
IFRC/Marko Kokic
24. März 2022: Eine Freiwillige des ukrainischen Roten Kreuzes, Sasha Kursova, spielt mit dem 3-jährigen Timur, der ein Vertriebener ist.
Zwei Frauen, beide ca. 60 Jahre alt und in dünnen Jacken, stehen neben einer Hauswand vor einem offenen Karton mit den Logos des Roten Kreuzes und NACHBAR IN NOT. Beide Frauen tragen einen Rucksack - eine in schwarz, der andere Rucksack ist sonnengelb mit blau-weißen Blüten. Die Frauen nehmen Toilettenpapier und Küchenrolle aus dem Karton.
31. März 2022: Vira (rechts) und Tatiana teilen die Hygieneartikel auf, die für eine fünfköpfige Familie bestimmt sind. Beide Frauen brauchen Unterstützung. Vira floh am 10. März mit ihrem Sohn und dessen Frau aus Irpin. Da die Frau krank ist, kümmert sich Vira jetzt um beide.
Drei Frauen stehen in einem Innenhof. Die Linke ist etwa 50, trägt eine dünne hellblaue Jacke und hält eine geschlossene weiße Schachtel mit den Logos von NACHBAR IN NOT und dem Roten Kreuz in der Hand. In der Mitte steht ein etwa zehnjähriges Mädchen in einer rosa Jacke. Rechts neben ihr steht eine etwa 30-Jährige in einer dunkelblauen Jacke mit Blattmuster. Alle drei sind blond und sehen sich ähnlich.
IFRC/Marko Kokic
31. März 2022: Karina (Mitte), ihre Tante Nataliya (rechts) sowie eine weitere Verwandte namens Nataliya (links) haben gerade ein Hygienepaket erhalten. Sie stammen aus der Region Kiew. Karinas Tante hat sie am 25. Februar aus ihrem Haus in Sicherheit gebracht. Sie leben jetzt in Uschgorod. Karinas Eltern verstecken sich aus Sicherheitsgründen immer noch im Keller. Das einzige Essen, das sie bekommen, ist das, was Freiwillige ihnen bringen können.

Volkshilfe

Die Volkshilfe setzt in Kooperation mit ihrer langjährigen Partnerorganisation Narodna Dopomoha Ukraine (NDU) zwei Projekte in der Ukraine um: In Czernowitz werden Lebensmittel- und Hygienepakete verteilt, zwei Psycholog*Innen bieten psychosoziale Unterstützung an und in Präventionsworkshops erfahren Mädchen und Frauen, wie sie sich besser vor sexueller oder häuslicher Gewalt schützen können.
In den Städten Bucha, Hostomel und Irpin unterstützt die NDU bei Renovierungsarbeiten von Wohnungen sowie Schulen und Kindergärten, die durch die Kämpfe beschädigt worden sind.

Links im Bild stizt eine Frau mit dunklem, schulterlangen Haar vor einem Computer. Neben ihr steht eine junge Frau mit dunklen, zusammengebundenen Haaren. Sie trägt eine Maske um den Mund, hat einen roten Rucksack um eine Schulter geschlungen und hält eine gefüllte Papiertragetasche in die Kamera. Auf der Tasche sind unter anderem die Logos der Volkshilfe und von NACHBAR IN NOT zu sehen. Im Hintergrund sieht man durch eine offene Tür in einen Raum, in dem sich Lebensmittelvorräte bis fast zur Decke stapeln.
Volkshilfe
Mai 2022: Eine junge Frau nimmt ein Hilfspaket entgegen.


Malteser Hospitaldienst

Der Malteser Hospitaldienst unterstützt Flüchtende, Binnenvertriebene und aufnehmende Gemeinden in der Süd- und Westukraine und den Nachbarländern Rumänien und Moldau. Die Projektaktivitäten umfassen unmittelbare Hilfslieferungen (Nahrungsmittel und andere Hilfsgüter, medizinische Versorgung) und die Unterstützung bei der Beheizung von Zelten in Moldau und der Bevorratung von Nahrungsmitteln und Hilfsgütern in Rumänien.

Ein blonder Mann mit roter Jacke ist mit dem Rücken zur Kamera gewandt. Auf der Jacke steht "Malteser International" in weißer Schrift. Vor ihm steht eine lächelnde Frau in gelber Jacke. Sie hat eine goldene Rettungsdecke um die Schultern gewickelt und trägt eine schwarze Haube. Beide stehen in einem großen, weißen Zelt.
Malteser International
7. März 2022

Vorbereitungen auf den Winter

„Derzeit ist es wichtig, Notunterkünfte winterfit zu machen und Reparaturen bei zerstörten Gebäuden und wichtiger Infrastruktur - wie etwa von Schulen - vorzunehmen. Die Menschen brauchen warme Unterkünfte und sie brauchen dringend winterfeste Kleidung und Decken. Die Hilfe von NACHBAR IN NOT in der Ukraine kommt an - vielen tausenden Menschen konnten wir bereits helfen. Aber wir werden weiterhin einen langen Atem in der Hilfe für die Ukraine brauchen," so Andreas Knapp, Auslandshilfegeneralsekretär der Caritas Österreich und Vorstandsvorsitzender von NACHBAR IN NOT.